Kaufratgeber: So finden Sie das richtige Foldable
Der Foldable-Markt wächst und wächst. Ein belächeltes Nischenprodukt sind Smartphones mit faltbarem Display längst nicht mehr. Sie bleiben jedoch weiterhin eine eigene Kategorie, weshalb es gut vorstellbar ist, dass nicht jeder, der sich ein neues Smartphone kaufen möchte, diese auch auf dem Schirm hat oder auch gleich abwinkt. Vielleicht ist ein Foldable aber genau das richtige neue Smartphone für Sie - vielleicht liegen Sie am Ende doch mit einem Modell im herkömmlichen Design besser.
In unserem Kaufratgeber haben wir uns für Sie mit den Vor- und Nachteilen von Foldables beschäftigt.
Foldable: Das besondere Display
Samsung Galaxy Z Flip 5
Bild: teltarif.de
Ein Foldable hat gegenüber den gängigen Smartphone-Designs einen klaren Vorteil:
Das Display kann zusammengeklappt werden. Das hat letztlich nur einen
einzigen Hintergrund: Ein modernes Smartphone, auch Phablet,
ist mit seinem in der Regel weit über 6 Zoll großen Display entsprechend groß, schwer und deshalb
mitunter unhandlich. Foldables reihen sich da zwar ein, wollen sich
aufgrund der Faltbarkeit aber als kompakte Alternative positionieren.
Denn es bleibt dabei: Je mehr Displayfläche, desto besser - aber die muss man
auch erst einmal mit sich herumtragen.
Wir nehmen zwei Beispiele. Samsung bietet seit Sommer 2023 seine fünfte Foldable-Generation zum Kauf an. Das Portfolio setzt sich aus zwei verschiedenen Designs zusammen, die es auch bei anderen Herstellern gibt. Zum einen gibt es das Galaxy Z Flip 5 und zum anderen das Galaxy Z Fold 5. Bei dem Flip 5 handelt es sich um ein Foldable im Clamshell-Format. Das bedeutet, dass es sich an der Optik früherer Klapphandys orientiert. Das große 6,7-Zoll-Display wird in der Mitte zusammengefaltet - und im Nu ist die Smartphone-Größe um die Hälfte geschrumpft, weil die beiden Displayhälften aufeinander liegen. Damit das Flip 5 nicht bei jeder Benachrichtigung aufgeklappt werden muss, gibt es auf der Außenseite ein zweites Display. Darüber können nicht nur besagte Benachrichtigungen oder der Wetterbericht beäugt, sondern unter anderem auch ein Musikplayer gesteuert werden. Das ist ziemlich praktisch. Von Vorteil ist auch, dass das Flip 5 mit 187 Gramm äußerst leicht ist.
Foldables: Handys mit biegbarem Display
Das Buch-Foldable
Fans von sehr großen Displays und somit auch Tablets könnten einen Blick
auf Modelle wie das bereits erwähnte Samsung Galaxy Z Fold 5 werfen.
Hier gibt es ein sehr großes, quadratisches Format, das weit
über die herkömmlichen Phablet-Maße eines herkömmlichen Smartphones hinausgeht.
Das Hauptdisplay des Galaxy Z Fold 5 misst üppige 7,6 Zoll. Da sich dies
aber schwer verstauen lässt, kann das Display in der Mitte zusammengefaltet werden.
Auf der Außenseite gibt es dann ein zweites Display. Anders als beim Flip 5
handelt es sich bei jenem des Fold 5 um ein waschechtes Smartphone-Display
mit 6,2 Zoll Größe, das für sämtliche Anwendungen genutzt werden kann.
Google Pixel Fold
Bild: Google
Wer es dann doch etwas größer mag, befreit das Hauptdisplay aus seinem
eingefalteten Zustand und hat die 7,6 Zoll große Diagonale zur Verfügung.
Praktisch ist die Nutzung des Displays auch über einen Eingabestift.
Das Fold 5 ist mit einem Gewicht von 253 Gramm jedoch kein Leichtgewicht, wie es das Flip 5 ist.
Darüber sollten Sie sich vor dem Kauf im Klaren
sein. Entsprechend ist auch das Gehäuseformat unweigerlich dicker, wenn die
beiden Displayhälften des Fold 5 zusammengeklappt aufeinander liegen.
Wir können empfehlen, ein Modell wie das Fold 5 vor dem Kauf
in die Hand zu nehmen. Uns erschien es in jedem Fall nicht
übermäßig schwer. Zum Vergleich: Das "normale" Samsung Galaxy S23 Ultra
bringt auch satte 233 Gramm auf die Waage.
Samsung Galaxy Z Fold 5
Foto: teltarif.de
Am Ende könnten Größe und Gewicht aber doch den Unterschied machen. Klein und handlich
wie Clamshell-Ausführungen sind Foldables im Buchformat in jedem Fall nicht. Mit dem Fold 5 vergleichbare
Modelle sind das Huawei Mate Xs 3, das Xiaomi Mix Fold 3, das
Honor Magic Vs, das Google Pixel Fold und das
Vivo X Fold. Bei Xiaomi und Vivo ist es jedoch so,
dass diese Foldable-Modelle nicht offiziell in Deutschland vertrieben werden. Wer sich eines zulegen will,
muss den Weg über den Import gehen (Unsere Erfahrungen mit dem Handy-Import aus China).
Und bei Huawei gibt es keine Google-Dienste und keinen 5G-Mobilfunk.
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Kamera, Preis, Fazit
Kamera
Besonders bei Modellen wie dem Flip 5 muss man gegenüber Kameras, die in herkömmlichen
Smartphone-Modellen verbaut sind, Abstriche hinnehmen. Im schlanken Flip 5
ist schlicht kein Platz für ein ausladendes Setup aus zig Linsen
mit vielen Features. So gibt es beispielsweise
beim Flip 5 "nur" zwei 12-Megapixel-Kameras auf der Rückseite.
Huawei P50 Pocket
Bild: teltarif.de
Im günstigeren Samsung Galaxy S23
gibt es unter anderem einen Sensor mit höherer 50-Megapixel-Auflösung.
Und auch beim Mate X3 gibt es "nur" einen Sensor mit 50-Megapixel-Auflösung,
ähnlich ist es auch beim Google Pixel Fold mit 48 MP,
bei der Kamera des Fold 5 finden wir keinen Sensor mit 108 Megapixel,
geschweige denn einen mit 200 Megapixel, wie ihn die Kamera des Galaxy S23 Ultra beherbergt.
Nun sind Sensoren mit hohen Auflösungen nicht das Allheilmittel für hervorragende Aufnahmen mit der Smartphone-Kamera. Die Unterschiede in der Ausstattung der Foldable-Setups im Vergleich mit denen anderer Premium-Smartphones zeigen aber, dass Foldables in Sachen Kameraflexibilität zum Stand jetzt noch unterliegen.
Wenn Sie also die Kamera mit aktuellster Technik in einem Smartphone nutzen wollen,
beispielsweise 200 Megapixel (Galaxy S23 Ultra oder Xiaomi 12T Pro),
ist ein Modell im herkömmlichen Design für Sie unter Umständen die bessere Wahl.
Die zwei Displays des Vivo X Fold
Bild: Andre Reinhardt
Preis
Foldables zählen nicht zur günstigen Smartphone-Kategorie, aber das tun andere Premium-Smartphones auch nicht. Samsung hat mit dem Flip 5 jedoch ein Foldable im Angebot, das mit einem Preis von ab 1199 Euro losgeht. Damit ist es nicht teurer als so manches iPhone-Modell oder andere High-End-Androiden. Das Fold 5 hingegen schlägt mit einem Preis von ab 1899 Euro zu Buche, so auch das Pixel Fold. Beim Mate X3 sind es sogar 2199 Euro. Über 2000 Euro werden aber auch beim Fold 5 und beim Pixel Fold je nach Speicherausstattung fällig. Marktpreise liegen irgendwann darunter, weshalb es sich empfiehlt, nach Angeboten oder Aktionen Ausschau zu halten.
Kommt es für Sie allerdings nicht infrage, so viel Geld für ein neues Smartphone auszugeben,
dann bleibt Ihnen nur der Griff zu einem günstigeren Modell im herkömmlichen Design.
Motorola Razr 40 Ultra
Bild: Motorola
Fazit
Ein Foldable hat ein besonderes Feature, das normale Smartphone-Designs nicht haben: Das Display kann zusammengeklappt werden. Das macht insbesondere Modelle im Clamshell-Design wie das Galaxy Z Flip 5 und das Motorola Razr 40 Ultra kompakt und transportabel. Möchten Sie es größer und gleichzeitig die Möglichkeit haben, die Größe mittels Zusammenfalten vergleichsweise komfortabel zum Transport zu halten, ist vielleicht ein Modell wie das Galaxy Z Fold 5 oder das Google Pixel Fold etwas für Sie. Foldables im Buchformat sind aufgrund Features wie Multi-Window, Splitscreen und je nach Modell der Möglichkeit, einen passenden Eingabestift zu benutzen, auch auf Produktivität ausgelegt.
Foldables können jedoch astronomisch teuer sein und bieten teilweise nicht die üppigen Kameraausstattungen ihrer Kollegen im herkömmlichen Smartphone-Design.
Weitere Ratgeber
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